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Südtiroler Privatvermieter
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Gschichten aus ganz Südtirol
Wie gut kennt ihr euch in Südtirol aus? Wisst ihr über die Traditionen, Gerichte und Geschichten der einzelnen Regionen Bescheid? Wenn ihr jetzt neugierig den Kopf schüttelt, seid ihr auf dieser Seite goldrichtig. In diesem Blog teilen wir die einprägsamsten Erlebnisse, Veranstaltungen und Besonderheiten unseres schönen Landls mit euch. Die schönsten Spots zum Sonnenuntergang-Watching. Die besten Rezepte pro Region (Kalorien zählen nicht erlaubt!). die faszinierendsten Unternehmungen. Und noch viel, viel mehr. Kommt mit auf eine virtuelle Reise durch Südtirol!
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Unsere Südtirol Privat-Bloggerin Sabine hat sich mit Markus Ebner, dem Präsidenten der Aldeiner Krampusse zum abendlichen Interview getroffen – und hat mal nachgefragt, wie das so ist, als Krampus, mit den Masken und dieser ganz besonderen Tradition.

Die zwei beeindruckenden Fratzen aus Holz, die vor mir auf dem Tisch liegen, mit imposanten Hörnern und dunklem Echthaar, starren mich mit ihren Augen furchteinflößend an, zwei davon leuchten bedrohlich. Es sind die Krampusmasken von Markus Ebner. Er ist Präsident der Aldeiner Krampusse: Die Gourzn – so nennen sie sich – sind einer von mittlerweile zahlreichen Krampus-Vereinen Südtirols, die die Tradition Jahr für Jahr lebendig werden lassen.
Ich habe den 31-Jährigen auf einen abendlichen „Feierabend-Ratscher“ in der Dachdeckerfirma, für die er arbeitet – wenn er nicht gerade als Krampus unterwegs ist –, getroffen.

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Markus, was kannst du mir über die Aldeiner Krampusse erzählen?
„Unseren Krampusverein gibt es seit 2009, das war damals eine Idee von einigen jungen Aldeinern. Heute zählt der Aldeiner Krampusverein stolze 23 Mitglieder, einige davon sind schon von Anfang an mit dabei. Mitmachen darf bei uns jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist, allerdings entscheidet der Ausschuss, wer in den Verein aufgenommen wird und wer nicht. Uns ist wichtig, dass wir uns alle untereinander gut verstehen und dass wir alle gleich ticken – obwohl wir eigentlich schon ganz unterschiedliche Typen sind.“ (grinst)

Wie seid ihr zu eurem Namen gekommen?
„Der Name Gourz ist eigentlich ein Abschnitt der Blätterbachschlucht, dort gab es früher mal ein Bergwerk und Stollen. Auf diesem Thema haben wir unseren Verein aufgebaut, das Logo zum Beispiel und unsere Show-Wagen.“

Wie aktiv seid ihr als Verein?
„Wir sind ab Ende November sehr viel unterwegs, die Vorweihnachtszeit ist für uns immer sehr intensiv. In diesem Jahr sind wir beispielsweise auf vier verschiedenen Umzügen dabei: Am 23. November geht es für uns los im Zillertal, dann geht es am 30. in Pozza di Fassa weiter, am 5. Dezember findet natürlich unser traditioneller Lauf in Aldein statt – das alljährliche Highlight – und am 14. Dezember fahren wir nach Sexten. Das restliche Jahr ist es natürlich ruhiger für die Krampusse. Unsere Aktivitäten beschränken sich auf Vollversammlungen und kleinere gemeinsame Ausflüge, in diesem Jahr waren wir zum Beispiel auch mal Gokart fahren. Einmal jährlich organisieren wir ein Familiengrillen und einmal auch eine Fete – durch sie und durch einen kleinen Mitgliedsbeitrag finanzieren wir auch unsere Vereinsarbeit.“

Wie lange bist du schon Präsident und welche Aufgaben hast du?
„Aktiv im Verein bin ich schon von Anfang an, also seit 10 Jahren, und seit 2017 bin ich auch Präsident. Ich erledige alles Bürokratische, stelle alle Anfragen für die Krampusläufe und organisiere alles, was zu organisieren ist. Ich erstelle zum Beispiel die Listen der Teilnehmer und regle alles Versicherungstechnische. Das kann übrigens oft schon im Mai oder noch früher beginnen. Dann versuche ich natürlich auch, mir mal wieder was Neues für das Showprogramm einfallen zu lassen, es soll ja nicht immer alles ganz gleich sein, wie im Vorjahr.“

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Die Tradition der Krampusse ist vor allem im Alpenraum ja sehr verbreitet. Trotzdem erinnere ich mich aus meinen eigenen Kindheitstagen nur an Nikolaus-, nicht aber an Krampusumzüge. Wie erklärst du es dir, dass es mittlerweile so viele Krampusläufe in Südtirol gibt?
„Ich glaube, dass es ein bisschen eine Modeerscheinung geworden ist. Trotzdem ist es schön zu sehen, dass sich Menschen so für den Brauch begeistern können – auch wenn einige den ursprünglichen Gedanken vermutlich gar nicht mehr kennen, also den, dass die Krampusse am Tag vor Nikolaus durchs Dorf ziehen, um alles Böse zu vertreiben.
Im Gegensatz zu Österreich waren bei uns früher nur einzelne Krampusse unterwegs, die hatten auch noch nicht solche Kostüme, wie wir sie heute tragen. Die meisten trugen nur eine Stoffmaske oder haben sich das Gesicht schwarz angemalt.“

Eure Outfits und Masken sind sehr furchteinflößend und detailgetreu. Wo habt ihr sie anfertigen lassen und wie ist das, so etwas zu tragen?
„Das ist eigentlich ganz unterschiedlich … Wir haben keine einheitlichen Masken. Manche von unseren Masken sind bei einem Maskenbildner in Salurn angefertigt, einige in Österreich und neuerdings haben wir auch zwei junge Männer in unserem Verein, die diese Leidenschaft des Schnitzens für sich entdeckt haben und auch sehr geschickt darin sind. Die Felle fertigt eine Gerberei bei uns im Dorf an. Einiges bastelt man sich selbst immer wieder mal zusammen.
Ja … wie fühlt sich das an ... also das Kostüm wiegt schon einige Kilo, vor allem die Maske ist sehr schwer. Die Sicht ist natürlich etwas eingeschränkt, weshalb es während des Umzugs immer wieder zu ungeplanten Zusammenstößen zwischen Krampussen kommt (lacht). Und kalt wird uns eigentlich nie!“

Welcher Lauf ist dir in all diesen Jahren besonders in Erinnerung geblieben?
„Jeder Lauf ist anders, aber der eine oder andere in Österreich war schon echt cool. Und an zwei Umzüge, einer davon in Sand in Taufers, der andere bei uns im Dorf, erinnere ich mich deswegen so sehr, weil die Atmosphäre so perfekt war, weil es geschneit hat. Das Feeling war echt schön! Oder wenn die Leute richtig mitmachen bei der Show, so wie letztes Jahr in Natz, macht das schon großen Spaß!“

Und was fasziniert dich so am Krampus-Sein?
(lacht) „Das ist eine gute Frage – und ehrlich gesagt, gar nicht so einfach zu beantworten … Mich hat das Thema „Krampus“ einfach schon immer fasziniert, schon als ich ganz klein war. Außerdem mag ich das Vereinsleben sehr gerne. Es ist auch sehr interessant, immer wieder mit neuen Vereinen in Kontakt zu kommen. Und … nun, wenn man so ein Ding aufsetzt, ist man auch nicht mehr man selbst, sondern nimmt eine Rolle ein – und das ist schon ganz cool.“

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Was hebt die Aldeiner Gourzn von den anderen Krampusvereinen ab?
„Nun, mit Sicherheit unsere ganz besonderen Wagen. Die Showeffekte mit Feuer und Pyro und die Show, die wir den Zuschauern bieten. Ganz vorne führen immer unsere „Fellmadlen“ den Umzug an und ein paar Kinder-Krampusse laufen auch mit, außerdem ist der Nikolaus und das Verschenken von Nikolaussacklen ein fester Bestandteil … Ach, am besten kommst du bei unserem Lauf einfach mal vorbei!“




Das werde ich ganz bestimmt. So ein Krampusumzug ist nämlich von Jahr zu Jahr immer wieder etwas ganz Besonderes … und irgendwie mag ich dieses Gefühl zwischen Furcht und Faszination! :-) Und ihr? Wart ihr auch schon mal bei einem der traditionellen Südtiroler Krampusläufe dabei?
Wünsche euch viel Spaß bei diesem einmaligen Erlebnis!

Es grüßt euch, einfach herzlich, eure Sabine
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